Clubs und Musikspielstätten prägen die Kultur und das Leben in den Städten maßgeblich. Sie verdienen daher besonderen Schutz. Wenn neue Wohngebäude in der Nähe von bestehenden Kulturorten entstehen, kommt es nicht selten zu Konflikten mit den neuen Nachbar*innen. Die Gesetzgebung ist in Deutschland bei Lärmbeschwerden klar auf der Seite der Beschwerdeführerenden. So kommt es immer wieder zur Verdrängung von etablierten Clubs und Musikspielstätten aus den Innenstädten – wie in Berlin z.B. der Fall des Knaack Clubs im Jahr 2010 zeigte.
Das Clubkombinat Hamburg hat mit dem “Club-Kataster” (https://clubkombinat.de/projekte/club-kataster/) ein Verfahren entwickelt, das in einem Frühstadium Einfluss auf Bauplanungen und Flächennutzungen nehmen kann und die spezifischen Belange von Musikspielstätten einbringt. Das Kataster dient der Darstellung von aktuellen Ortslagen der Musikspielstätten und stellt diesen Datenbestand den Bauplanungsbehörden in Hamburg bereit. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, um künftig problematische Interessenkollisionen in der Stadtentwicklung zu Lasten von Club- und Kulturstandorten frühzeitig zu erkennen und Stellungnahmen einzubringen. In den Verfahren, in denen die Musikspielstätten von Bauleitplanungen betroffen sein wird, unterstützt das Clubkombinat (z. B. mit Muster-Einwänden) nach Kräften.
Das “Clubkataster Berlin” (www.clubkataster.berlin) ist ein Geoinformationssystem (GIS) der Clubcommission, mit dem der Bestand von Berliner Clubs und Musikspielstätten gesichert werden soll. Das Tool zeigt die Standorte von Clubs und Musikspielstätten sowie aktuelle Bebauungspläne und Sanierungsgebiete auf einen Blick und warnt frühzeitig vor möglichen Konflikten. Dadurch können bedrohte Clubs unterstützt, vernetzt und ihre stadtpolitische Beteiligung gefördert werden. So werden Clubs und Musikspielstätten die Möglichkeit haben, aktuelle Bauvorhaben, Sanierungsgebiete etc. auf einen Blick zu sehen, selber Angaben zu ihrer Situation zu machen und Informationen zu aktuellen Vorgängen zu bekommen.
Im Rahmen des Labs werden die Ansätze aus Berlin und Hamburg miteinander verglichen und geschaut wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen. Handelt es sich um konkurrierende Modelle oder kann der neue Ansatz aus Berlin als Ergänzung verstanden werden?

Info

Teilnehmer*innen:

Johannes Hipp | AG.Urban Berlin
Thore Debor  | Clubkombinat Hamburg

Moderation: Lukas Drevenstedt | Clubcommission Berlin

Sprache: Deutsch

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