AmazonAge I – Innenstadt neu gedacht – Input
Trotz der vielerorts – insbesondere zu Abend- und Nachtstunden – wenig attraktiven, öden und zunehmend gleichförmigen „Citys“ deutscher Großstädte, konzentrieren sich die stadtentwicklungspolitischen Diskussionen im Zusammenhang mit dem Begriff „Innenstadtentwicklung“ fast ausschließlich auf ein Thema: den stationären Einzelhandel. In den zahlreichen Konzepten, Masterplänen und Beschlussfassungen zum Thema kommt dem Abend- und Nachtleben (und im weiteren Sinne gastronomischen und kulturellen Angeboten) allenfalls die Rolle als „wichtige ergänzende Nutzung“ zu. Die Alltagsrealität stellt sich mancherorts aber bereits jetzt völlig anders dar: Jenseits der Nahversorgung wird der Paketdienst und der Post-Kiosk um die Ecke zum neuen Einzelhändler. In so manchem Stadtteilzentrum hat sich das Verhältnis von Einzelhandel zu „ergänzenden Nutzungen“ mittlerweile zu Gunsten von Cafés, Back-Shops und sonstigen gastronomischen Angeboten umgekehrt. Nicht nur die Bedeutung stadtplanerische Fachbegriffe wie „zentrenrelevanter Einzelhandel“ und „zentrale Versorgungsbereiche“ sondern auch die gute alte „Einkaufsstraße“ müssen vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen in ihrer Bedeutung zunehmend in Frage gestellt werden.
Vor dem Hintergrund dieser äußerst dynamischen und nicht absehbaren Entwicklung des stationären Einzelhandels und eines zunehmenden Wohnnutzungsdrucks auf kernstädtische Lagen soll dargestellt werden, welchen Beitrag eine attraktive Abend- und Nachtökonomie für die „Wiederentdeckung“ der Innenstadt nicht nur als räumliches Zentrum, sondern auch als ideelle und kulturelle Mitte der Stadtgesellschaft leisten kann.
Gastronomie und Clubs als Frequenzbringer in der Innenstadt?
Teilnehmer*innen:
Robin Schellenberg | Klunkerkranich, Berlin
Tom Brus & Kevin Huerta van Ellinkhuizen | c12, Brussels
Dr. Stefan Holl | gma – Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, Ludwigsburg
Moderation: Dr.-Ing. Jakob F. Schmid | Stadt Nach Acht, stadtnachacht.de
Sprache: Deutsch