Mark Reeder

Musiker, Musikproduzent, Labelbetreiber, Schauspieler und Autor | Berlin [DE]

Der seit 1978 in Deutschland lebende Künstler Mark Reeder wurde vor allem als Gründer des Berliner Plattenlabels MFS bekannt, das mit Veröffentlichungen von Paul van Dyk, Cosmic Baby, Mijk van Dijk, Humate, Ellen Allien und Marco Zaffarano zu den wichtigsten deutschen Trance-Labels zählt. Bereits 1978 wurde er zum deutschen Repräsentanten des Plattenlabels Factory Records und der Band Joy Division ernannt.

In den 1980ern wurde er Teil der Westberliner Punk- und Avantgarde Szene, zwischenzeitlich zog Nick Cave bei ihm als Untermieter ein. Am 27. März 1983 organisierte Reeder ein geheimes Ostberliner Konzert der Toten Hosen in der Erlöserkirche in Berlin-Rummelsburg.[2] Die Toten Hosen traten dort mit Instrumenten und Musikanlage der Band Planlos vor knapp zwei Dutzend Punkern auf.

Nach erfolglosen Versuchen, die Amiga von der Produktion von Techno-Singles zu überzeugen, gründete Reeder im Jahr 1990 sein eigenes Label MFS. Reeder konnte die Amiga-Studios für die ersten Produktionen nutzen. Die Inspiration für den Namen MFS fand Reeder nach eigenen Aussagen in der Abkürzung des ostdeutschen Ministerium für Staatssicherheit. Auf MFS und den Sublabels erschienen seit der Gründung 1990 über 200 Alben, EPs und Singles von Künstlern wie Dr. Motte, Paul van Dyk, Cosmic Baby, Mijk van Dijk, Humate, Joe T. Vannelli, Ellen Allien, Denki Groove, DJ Clé und Marco Zaffarano.

Für den Film B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989, der bei der Berlinale 2015 seine Premiere feierte, steuerte Reeder einen Teil des Drehbuchs bei. Er ist Erzähler und Hauptfigur des Films.

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